Kirche Lobetal

Ein schlichter Sakralbau mit separat stehendem Glockengestühl (Stahlfachwerk) und seit dem Reformationstag 2011 mit einem Dachreiter und Uhr auf dem nördlichen Giebel. Seit 1991 ständig tagsüber geöffnet. Vitrine mit Nagelkreuz (aus Coventry, GB) im Foyer.

Zu Pfingsten 1960 wurde das Gebäude nach dem Festumzug durch den Ort im Rahmen eines Festgottesdienstes als neuer Kirchbau für die Anstaltskirchengemeinde der Ortschaft Lobetal eingeweiht. Die damaligen DDR-Behörden erteilten mit etwas Zögern dem Neubau die Baugenehmigung. Die Ausführung wurde Ende der 1950er Jahre mit bescheidenen, aber effizient eingesetzten Mitteln bewerkstelligt. Die knappe Baustoffsituation in der DDR setze enge Grenzen. So halfen Partnerwerkstätten anderer diakonischer Träger bei der Herstellung der Kirchen-Gestühls, anstaltseigene Handwerker wrackten zur Fachwerkgewinnung für Dachstuhl und Fußbodengebälks mühsam einen ehemaligen Oder-Schiffkahn ab. Nicht zuletzt wurde der in der Gründungsstätte Hoffnungstal (2 km östlich in Rüdnitz) seit 50 Jahren stehende ehemalige Bet- und Speisesaal demontiert und das Fachwerk für den Lobetaler Neubau wieder verwendet. Der Hoffnungstaler Bet- und Speisesaal wurde ursprünglich 1906 von Kaiserin Auguste Viktoria und Anstaltsgründer Pastor Friedrich von Bodelschwingh d.Ä. eingeweiht. In 2011 wurde die Lobetaler Kirche umfangreich saniert und energetisch modernisiert. Das Dach bekam einen Reiter mit Turmuhr. Neben einer behindertengerechten Innenraumgestaltung wurde in Übertragungstechnik investiert und die Orgel-Empore erweitert um ausreichend Platz für den Posaunenchor zu bieten. Nach der Aufnahme des ehemaligen Staats- und Parteichefs der DDR Erich Honecker und seiner Frau Margot durch den damaligen Anstaltsleiter Pastor Uwe Holmer in dessen privater Lobetaler Mietwohnung wurde Lobetal in Anerkennung für diese versöhnende Geste ein Nagelkreuz der internationalen Nagelkreuzgemeinschaft überreicht. Dieses findet der Besucher gleich im Foyer auf der linken Seite. / / / / Link Presseartikel zur Wiedereinweihung nach Rekonstruktion in 2011: http://www.lobetal.de/INTERNET/wir-ueber-uns/nachrichten/Pressearchiv/Kirche/index.html