St.Nicolai zu Altengamme
Beschreibung
St.Nicolai zu Altengamme
Die Kirche St.Nicolai zu Altengamme ist das älteste Gebäude in Altengamme und im ganzen Bezirk Bergedorf. Sie wurde 1247 erstmals erwähnt, ist wahrscheinlich aber schon älter. Wer sie betritt, geht in kein Museum, sondern in ein Gotteshaus, das seit seiner Entstehung Mittelpunkt der Gemeinde ist, in dem an jedem Sonn- und Festtag Gottesdienste stattfinden, an dessen Taufkessel Kinder und Erwachsene getauft, vor dessen Altar Brautpaare getraut und Verstorbene aufgebahrt wurden.
Geweiht wurde sie dem heiligen Nikolaus von Myra, Schutzpatron der Kinder, Fischer, Seefahrer und Händler.
So, wie wir die Kirche heute kennen, stellt sie das Ergebnis einer Jahrhunderte langen Entwicklung dar: Zunächst wurde eine Wehrkirche aus mächtigen Feldsteinmauern errichtet, dann um 1605 der Turm wegen des ungünstigen Untergrundes abseits der Kirche. Die beiden Eingangsbauten, die sogenannten Brauthäuser, entstanden 1637 (das Männerbrauthaus rechts) und 1837 (das Frauenbrauthaus links).
Als 1747 die Kirche bei einem Unwetter einstürzte, entschloss man sich zur Wiederherstellung, Erweiterung und neuer Ausgestaltung. So entstand die gesamte barocke Ausstattung dieser Zeit, die das behaglich intime Interieur ausmacht, sie eben zur ‚Wohnstube des lieben Gottes’ werden lässt: das Tonnengewölbe, der Altar, die Kanzel und die Orgel.
Aus der Zeit vor dieser Umgestaltung um 1750 entstammen der bronzene Taufkessel (1380) mit dem absenkbaren Taufdeckel (1610) (Taufschale und Taufkanne sind von 1924), die beiden Kronleuchter von 1640 und 1719.
Das reich geschmückte Gestühl lässt die Heimatverbundenheit der Stifter und Handwerker spüren. Die drei Männerbänke von rechts neben dem Altar sind von 1651 und 1661, die anderen wurden nach und nach neu aufgestellt. Hier zeigt sich traditionelle Handwerkskunst: kunstvolle Türen, liebevoll gestaltete Intarsien, immer bleibt die Umwelt der Menschen das Maß: Blumen und Vögel sind die hauptsächlichsten Motive; links des Altars allerdings auch biblische Gestalten.
Und dann die 77 Hutständer auf den etwas höheren Männerbänken. Sie waren anfangs wohl als Kerzenständer gedacht, später jedoch zu Trägern für die empfindlichen Zylinder der Männer umfunktioniert.
Der Beichtstuhl wurde nach der Reformation „Gott zu Ehren freywillig geschenkt“, er dient heute als Sakristei.
Vom Turm aus dem Jahre 1604 erklingt das schöne Glockengeläut. Die ‚Celsa’ ist die letzte erhaltene Glocke des Hamburger Doms, der 1804 abgerissen wurde; sie wurde 1487 von Geert van Wou in Hamburg am Glockengießerwall gegossen. Einen Abguss des Reliefs der Madonna als Himmelskönigin findet man im Männerbrauthaus. Die beiden kleineren Glocken sind von 1691 und 1822.
Wandleuchter, Antependien und Teppiche verdankt die Kirche Spendern aus der jüngsten Zeit, ebenso die 1975 von Frauen der Gemeinde gearbeiteten schönen Kissen auf den sonst recht harten und unbequemen Bänken.
Im Jahre 1996 kam die wunderschöne Truhenorgel aus Spenden einzelner und vieler für die Kirche hinzu.
Erwähnt sei auch die handgeschriebene Schmuckbibel, die im Jahre 2000 als Gemeinschaftsarbeit vieler fertig gestellt wurde...
(der Text wurde entnommen dem Faltblatt des Vereins zur baulichen Erhaltung der St.Nicolai-Kirche zu Altengamme e.V.)
Erbaut
1247
Baustil
Norddeutscher Bauernbarock
Profil
Karte
Radwege
Öffnungszeiten
Sommer:
9 - 18 Uhr
Winter:
9 - 16 Uhr
Kontakt
St.Nicolai zu Altengamme
Kirchenstegel 13
21039 Hamburg
Fon: 040 723 52 36
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