Auferstehungskirche

Die Auferstehungskirche liegt am Fuß des Valentinusberges, einer der markanten Hügel, die Lohr umgeben.

Nach der Gegenreformation mussten 1604 die letzten evangelischen Familien, die nicht katholisch geworden waren, die Stadt verlassen. Der Neubeginn evangelischen Lebens erfolgte im 19.Jahrhundert. Am 14. Juni 1868 konnte in Lohr der erste evangelische Gottesdienst gefeiert werden. Die Gottesdienste fanden seit dem 16.6.1870 im Rathaus statt. Von 1870 - 1872 wurde am Fuß des Valentinusberges ein Schul- und Bethaus errichtet (einklassige Volksschule, Lehrerwohnung und Betsaal im Obergeschoß). 1891 kam ein ständiger Vikar nach Lohr. 1909 wurde Lohr eine eigene Pfarrei. 1928 erfolgte die Verlegung des Dekanatssitzes nach Lohr. Am 7. Oktober 1934 wird die durch den Umbau des Schul- und Bethauses entstandene Auferstehungskirche eingeweiht. Das Gotteshaus entstand in der jetzigen Form durch die Herausnahme der Zwischendecke, den Anbau eines Chorraumes und eines Kirchturmes. Das Gotteshaus wurde Mittelpunkt der damals rund 500 Gemeindeglieder zählenden Kirchengemeinde. Durch Flüchtlinge und Heimatvertriebene wuchs die Kirchengemeinde nach dem Zweiten Weltkrieg auf 2.550 Gemeindeglieder. Die Auferstehungskirche ist eine typische Diasporakirche. Blickfang der Kirche ist der in den Jahren 1936/37 entstandene Flügelaltar des fränkischen Malers Matthias Schiestl. Das Mittelbild zeigt den auferstandenen Christus. In geöffnetem Zustand sind auf den Flügeln oben links die Ankündigung der Geburt Jesu, oben rechts die Geburt Jesu, unten links der Gebetskampf Jesu in Gethsemane und unten rechts die Kreuzigung zu sehen. Im geschlossenen Zustand zeigen die Altarflügel symbolische Darstellungen: „Prüfung“ (Paradies), „Gesetz“ (10 Gebote), „Erlösung“ (Lamm Gottes), „Vollendung“ (Siegesfahne). In der Kirche sind weitere Werke von Schiestl zu sehen, so die „Anbetung der Hirten“ und der „Einzug in Jerusalem“. Über Kanzel hängt ein Wandteppich der Lohrer Künstlerin Margot Krug-Grosse. Er zeigt die Taufe Jesu. Die Holzkanzel ist Werk von Felix Muschales aus Fellen. Zwei Gedenktafeln erinnern an die Gefallen der beiden Weltkriege. Die Orgel aus dem Jahr 1982 wurde von der Firma Hey Urspringen gebaut. Die Auferstehungskirche liegt ca. 500 Meter von der katholischen Stadtpfarrkirche St. Michael mit dem hochaufragenden Spitzgiebeligen Kirchturm entfernt am anderen Ende der Fußgängerzone in Verlängerung der Ludwigsstraße. Sie liegt im Kreuzungsbereich der Bundesstraßen Gemünden – Aschaffenburg und Lohr - Bad Orb. Der rote Sandsteinbau wird von einem campanileartigen Turm überragt. Für Radfahrer ist der beste Zugang gegenüber dem Gasthaus „Felsenkeller“. Die Kirche ist ganzjährig von 9 -17 Uhr geöffnet. Besonderheit: Für Notfälle ist ein Defibrillator im Gemeindezentrum angebracht. Gottesdienst finden sonntags um 9.30 Uhr statt. Am 1. Sonntag im Monat und am Feiertagen mit Hl. Abendmahl. Am 1. Sonntag im Monat gibt es im Gemeindesaal des angeschlossenen Ulmerhauses um 11 Uhr die „Tankstelle“ einen Gottesdienst in anderer Form, verantwortet vom CVJM. Am zweiten Sonntag im Monat gibt es um 11 Uhr die „11 Uhr-Kirche - Gottesdienst mal anders“ mit einem breiten Angebot (Krabbelgottesdienst, Kindergottesdienst, Jugendangebot, Bibliolog, Bibelgespräch, Stammtisch, Raum der Stille, Taizéandacht, Lese-und Plauderecke). Um 12.15 Uhr besteht Gelegenheit zum gemeinsamen Mittagessen. Gäste sind herzlich willkommen. Anmeldung ist nicht erforderlich! Am dritten Sonntag im Monat laden wir nach dem Gottesdienst zum Kirchkaffe ein. Jeweils am 1. Sonntag im Monat gibt es um 9 Uhr auch einen evangelischen Gottesdienst in der Kapelle des Klosters Neustadt am Main (vom Main-Radweg in Erlach über den Mainsteg erreichbar).