Kirche Bellnhausen

Die Bellnhäuser Kirche geht in ihren ältesten Teilen zurück in das 13. Jahrhundert, was aus dem Fischgrätenmuster der Mauerung an der einen Seite nach Norden hin erkenntlich ist. Verschiedentliche Anbauten wurden durchgeführt, die datiert werden auf das Jahr 1780. der gotische Charakter des Chores blieb jedoch erhalten. Besonders interessant ist die Skulptur über dem Kircheneingang, deren genaue Bedeutung bisher nicht bekannt ist. Weiter bemerkenswert sind die wohl aus dem Barock stammenden Medaillons an der Decke im Kirchenschiff, die den Pelikan und den Vogel Phönix darstellen. Im ersten Medaillon bildet der von Engeln, Ornamenten und Früchtegehängen gerahmte Pelikan, der mit seinem Blut die eigenen Jungen stillt, eine Allegorie für die aufopfernde Hingabe Christi. Der Phönix im zweiten Medaillon, der verbrennt und sich dann aus der Asche neu erhebt, symbolisiert den Tod und die Auferstehung Christi. In der Täfelung der Empore sind in alter Bauernmalerei die Jüngerschar Christi mit Christus selber dargestellt. Vermutlich sind unter den jetzigen Bildern noch ältere Bilder zu finden. Zu dieser vermuteten älteren Bilderserie gehört auch im Abschlussfeld nach Osten hin die Darstellung des Hauptes Johannes des Täufers auf einer Schale, die jedoch im Laufe der Zeit durch die Ofenheizung, deren Rohr in der Nähe dieser Tafel vorbeilief, zerstört wurde. Die Lage der Kirche in Bellnhausen ist besonders beachtenswert durch ihre Erbauung auf einem nach der Lahn hin vorspringenden Felsen und erinnert an die ähnliche Lage der Kirche in Kirchberg. Umgeben ist die Kirche durch ein Wiesengrundstück, eingefasst durch eine Ringmauer. Hier war auch der Todtenhof (Friedhof) angelegt.