Protestantische Kirche Gommersheim

Im Jahr 2005 feierten wir das 275 jährige Jubiläum der Protestantischen Kirche in Gommersheim. Sie ist zwar in der Barockzeit erbaut worden, hat aber eine erstaunlich schlichte und dennoch helle und warme Ausstrahlung.

Beschreibung
Protestantische Kirche Gommersheim

Im Jahr 2005 feierten wir das 275 jährige Jubiläum der Protestantischen Kirche in Gommersheim. Sie ist zwar in der Barockzeit erbaut worden, hat aber eine erstaunlich schlichte und dennoch helle und warme Ausstrahlung.

Kirche Gommersheim Die Gommersheimer Kirche gilt als das älteste Zeugnis kirchlicher Bautätigkeit in den Gäugemeinden des Landkreises Südliche Weinstraße. Die „Pfarrkirche s. Martini ep.“ wird zwar erst 1483 aus Flurbezeichnungen belegt. Das Martinspatrozinium der Kirche lässt jedoch auf eine frühe königliche Gründung schließen. Gommersheim war ein reichslehenbares Dorf und die Frankenkönige weihten ihre Kirchen häufig dem heiligen Martin von Tours. Ein weiterer Beleg für das hohe Alter der Gommersheimer Kirche dürfte sein, dass die Altdorfer Pfarrkirche, erstmals 1385 erwähnt, ursprünglich eine Filiale der Gommersheimer Kirche war. Die erste Kirche in Gommersheim war wahrscheinlich aus Holz gebaut und hatte ihren Standort weiter westlich als die jetzige Kirche. Im 12. Jahrhundert wurde auf dem heutigen Kirchplatz eine neue Kirche gebaut, von der heute noch die beiden unteren Geschosse des romanische Turms vorhanden sind. Über der Mittelsäule des romanischen Ostfensters der ehemaligen Glockenstube befindet sich ein Konsolstein mit einem Männerkopf, der vielleicht den Baumeister oder Steinmetz darstellen könnte. An der Nordseite des Turmes befindet sich ebenfalls ein steinerner Männerkopf, der leider hinter der Kirchturmuhr versteckt ist. Im 15./16. Jahrhundert wurde der Turm um ein Geschoss erhöht, was an den großen spitzbogigen Schallfenstern und dem schlanken achtseitigen Spitzhelm zu erkennen ist. Ein Förderer der Reformation ließ damals die Kirche und das Pfarrhaus instand setzen. Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche zu klein. Deshalb wurde anlässlich des 200jährigen Jubiläums der Augsburger Konfession im Jahr 1730 an gleicher Stelle eine neue, größere Kirche errichtet. Nur der Turm blieb stehen. Die Kosten für den Kirchenneubau übernahm zu einem großen Teil der Graf Christoph Martin von Degenfeld-Schonburg, der als Zehntherr am Schiff der Kirche baupflichtig war. Für den Turm war schon damals die politische Gemeinde zuständig. Die Baukosten für das Chor mussten aus dem Kirchenvermögen bestritten werden. Das schlichte äußere Bild der Kirche wird durch die großen, rundbogigen Fenster und das hohe Satteldach bestimmt. Lediglich der fünfseitig gebrochene Schluss der Ostseite erinnert noch an die gotische Baukunst. Schmuckformen, wie das rundbogige Portal und die mit Blattwerk und Früchten verzierten Bogenzwickel und Schlussstein, wurden nur am nördlichen Haupteingang angebracht. Auch die Türblätter sind mit Lorbeerblättern, Blattwedeln und gebrochenen Verschnörkelungen verziert. Bei der Grundsteinlegung wurden unter dem Altar ein Exemplar der Augsburger Konfession, ein Katechismusbuch und zwei Flaschen Wein eingemauert. Im Laufe des 19. Jahrhundert wurden die Fenster erneuert und kleinere Schönheitsreparaturen durchgeführt. Eine Renovierungsaktion größeren Stils erfolgte erst wieder in den Jahren 1929/1930 zum 200jährigen Bestehen. Um die Kirche herum entstand ein Ehrenfriedhof. 1979 erhielt die Kirche eine neue Mühleisen-Orgel, wobei der Orgelprospekt von 1858 wiederverwendet wurde, da es sich dabei um sehr gutes Eichenholz handelte, das in der Pfalz einmalig war. An der westlichen Rückseite der Kirche wurde 1980 ein gotischer Bogen aus Buntsandstein freigelegt, der in das romanische Untergeschoss des Turmes führt. Das neue Turmstübchen sieht nicht nur gut aus, es verleiht der Kirche auch optisch mehr Tiefe. Der alte, aus Backsteinen gemauerte Altar wurde durch einen neuen Altar aus Eichenholz ersetzt. Einzig die Kanzel und die Stützen der Empore sind noch Zeugnisse von der ursprünglichen Inneneinrichtung der Kirche.

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Protestantische Kirche Gommersheim

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67377

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