Ägidiuskirche

Seine jetzige Gestalt erhielt das Kirchenschiff 1618. Der Turm wurde 1747 fertiggestellt und hat seine heutige Dachform nach 1817 erhalten.

Beschreibung
Ägidiuskirche

Seine jetzige Gestalt erhielt das Kirchenschiff 1618. Der Turm wurde 1747 fertiggestellt und hat seine heutige Dachform nach 1817 erhalten.

Darüber, wie alt die Pfarrei Burghaslach eigentlich ist, gibt es keine urkundlichen Nachweise. Eine kirchliche Betreuung wurde wohl erst nach Gründung des Zisterzienserklosters Ebrach (1126) möglich. Zuvor widersetzen sich die „heidnischen Slawen“ und Franken im Steigerwald einer Christianisierung. Das Volk hielt „an seinen heidnischen Gebräuchen“ fest. Die erste urkundliche Erwähnung Burghaslachs 1136 beschreibt, dass eine der 17 Filialkirchen, Aschbach, von Burghaslach getrennt wurde. Zu diesem Zeitpunkt muss es also schon eine Kirche hier und mehrere Kirchen und Kapellen im Umkreis gegeben haben. Zwar wurden diese zunehmend zu eigenen Pfarreien, bereits 1474 aber wurde erwähnt, dass Burghaslach Dekanat war. 1969 wurde es dem „Steigerwalddekanat“ Markt Einersheim angegliedert. Im gleichen Jahr erlosch das Patronat der Grafen bzw. Fürsten zu Castell-Castell, das seit 1571 belegt ist und nach mehreren Verkäufen seit 1806 durchgehend bestand. Heute gehören zur Pfarrei neben Burghaslach selbst die Ortschaften Niederndorf, Fürstenforst, Buchbach, Freihaslach und Münchhof.

Zum Vorgängerbau der jetzigen Kirche ist nahezu nichts bekannt. Die damalige Kilianskirche wurde 1606-1608 renoviert und hatte einen Kirchturm mit Spitzdach, der 1705 aus Sicherheitsgründen bis auf die zwei unteren Stockwerke abgetragen werden musste, da er dem Geläut nicht mehr standhielt. Die Glocken wurden im Schloss aufgehängt. 1715 wurde ein Großteil des Baus abgerissen. Wann er gebaut wurde, ist schwer zu sagen, denn man hat die neue Kirche auf dem Fundament der alten errichtet, wovon die vor allem im Chorraum sehr dicken Mauern und ein (zugemauerter) gotischer Spitzbogen an der Nordseite zeugen. Das einzige, was an Nachrichten erhalten ist und uns ermöglicht, uns ein Bild von der alten Kirche zu machen, ist ein Brief des Burghaslacher Pfarrers Fr. Knoll an die Herrschaft zu Castell vom 26.4.1715, in dem er über die Baufälligkeit der alten Kirche klagt und seine Herren von der Notwendigkeit eines Neubaus zu überzeugen versucht. Fünf Gründe führt er ins Feld: 1. Die Kirche sei ungeheuer hässlich, sodass sie ihresgleichen im Lande nicht habe und die benachbarten, sonderlich die Päpstlichen, darüber spotten. 2. Der Bau sei nicht nur uralt, sondern auch groß und von einer seltsamen von andern ganz abgeschiedenen Figur. 3. Durch das öftere, anhaltende, stundenlang dauernde Trauerläuten (für die Herrschaften) mit vier großen und schweren Glocken werden der Turm und das Kirchengebäude sehr beengt und erschüttert, sodass ein gefährlicher Einfall zu besorgen. 4. Der jüngst gewesene starke Sturmwind habe bei 200 schwere alte Hohlziegel nebst dem Speiß vom Turm und Kirchen auf einmal mit entsetzlichem Prasseln herabgeworfen. 5. Ohnlängst sei sogar ein Stein aus der Kirchendecken herab und neben ihn, den Pfarrer, als er vor dem Altar gestanden, gefallen. Er erwähnt auch noch das „schöne und kostbare Geläut“. Es ist dasselbe, das die Kirche heute noch besitzt (allerdings ergänzt durch zwei weitere Glocken und eine gegen einen Nachguss ausgetauschte). Mit ziemlicher Sicherheit war der Vorgängerbau im frühgotischen oder gar romanischen Stil erbaut. gewesen, denn gerade im 18. Jahrhundert hat man solche Bauten als hässlich empfunden und sie, sofern sie nicht abgebrochen wurden, doch im eleganten, leichtbeschwingten und lebensfrohen Barock umgebaut. Es ist jammerschade, dass von dieser uralten Kilianskirche, die wohl nichts Vergleichbares in der Gegend hatte, kein Stich vorhanden ist. Lediglich anhand der „Wildbannurkunde“ von 1595 im Archiv Castell ist zu erahnen, wie sie ausgesehen haben könnte. Im Winter 1937 wurde ein Heizungsschacht gegraben, bei dem Wasser aus einer Quelle eindrang, das abgepumpt werden musste und auch später noch eindrang. An der Kirchenmauer (links vom Altar) stieß man auf große Pfähle, die in den feuchten Grund eingerammt waren. Als man den neuen Ofen heizte, riss die Betonwand des Kessel- und Koksraumes und das Wasser drang wieder ein. Maurermeister Hofmann konnte den Schaden aber bald wieder beheben. Das vermittelt einen Eindruck vom Haslachtal in jenen Zeiten, als die Kirche gebaut wurde: Es war sumpfig, rauh und neblig. Beim Bau des Heizungsschachtes wurden auch mehrere Grabplatten des Adelsgeschlechts derer von Vestenberg unter der Kirche gefunden, die älteste von 1539. Sie sind jetzt an der Nordseite der Kirche und links im Altarraum zu sehen. Wahrscheinlich sind noch ältere unter der Kirche. Wegen Geldmangels konnte mit dem Neubau des Turms erst 1733 begonnen werden. 1734 waren vier Stockwerke fertig, 1747 wurde er vollendet und am 15. Oktober eingeweiht. Am 22. Mai 1806 schlug ein Blitz in den Turm ein, am 19. Juni 1817 nochmals. Beim ersten Blitzschlag brannte der Dachstuhl ab (er wurde in anderer, einfacherer Form ohne die doppelte „Laterne“ wieder aufgebaut), beim zweiten Blitzschlag entstanden ohne Brand beträchtliche Schäden. Durch die trotz Versicherungen danach leeren Kassen verfiel die Kirche zusehends, bis 1835 eine „Hauptreparatur“ unumgänglich wurde. Der jetzige äußerliche Zustand der Kirche entspricht in etwa dem Stand nach den großen Umbauten von 1903. Der Innenraum ist seit der Renovierung Mitte der 70er Jahre unverändert geblieben. Wegen herabfallender Ziegel und bröckelnden Sandsteins wurde die Ägidiuskirche 2016 außen generalsaniert. Da auch der Glockenstuhl erhebliche Mängel aufwies, wurde auch dieser komplett überarbeitet.

Erbaut

1718


Baustil

Barock, Reste gotischer Elemente


Besonderheiten

Für eine Dorfkirche ungewöhnlich großes und wohlklingendes Geläut, alte Glocke auf der zweiten Empore


Profil
Wir sind eine Station auf einem Pilgerweg. Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Bei uns gibt es Angebote für Kinder: z.B. Malecke, Kinderspielplatz, Kirchenpädagogik. Im Umkreis von 100m finden Sie eine öffentliche Toilette. Wir führen das Signet Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Wir sind auf behinderte Menschen eingestellt. Wir haben eine induktive Höranlage Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer.
Karte
Radwege
Öffnungszeiten
Sommer:

9:00 Uhr bis 16:00 Uhr sowie auf Anfrage

Winter:

9:00 Uhr bis 16:00 Uhr sowie auf Anfrage

Kontakt
Ägidiuskirche

Kirchplatz 12a
96152

Fon: 09552/324

http://www.burghaslach-evangelisch.de