Lichtkapelle Herz-Jesu Borbein

Herz-Jesu-Kapelle Borbein Besuchen Sie uns in der Lichtkapelle Herz-Jesu-Borbein inmitten der schönen Natur. Verbinden Sie eine Radtour durch das Münsterland mit einer Pause zum Kraft schöpfen für Leib und Seele. Freuen Sie sich auf ein ganz besonderes Ziel am Rande des Werse-Radweges zwischen Ahlen und Drensteinfurt.

Unsere kleine Kapelle in der Bauerschaft Borbein trägt seit dem Juli 2023 den schönen neuen Namen Lichtkapelle Herz-Jesu Borbein. Doch bis dahin war es ein weiter und steiniger Weg. Die Idee zu einer Kapelle in unserer Bauerschaft Borbein, welche zur Pfarrei St. Bar-tholomäus in Ahlen gehört, hatte Heinrich Hosselmann im Jahr 1946. Er war Landwirt in die-ser Bauerschaft und in Ahlen lebten zu dieser Zeit über 80.000 Heimatvertriebene aus den deutschen Ostgebieten. Damit lebten dort mehr Geflüchtete als Ahlener, zum Vergleich heu-te hat Ahlen knapp 55.000 Einwohner. Die Menschen hatten nach dem Ende des zweiten Weltkrieges große Not, nicht nur nach einem Dach über dem Kopf, Kleidung, Arbeit und dem täglichen Brot, sondern sie wollten auch ihren Glauben leben und feiern können. Dies war allerdings nicht ohne Probleme möglich, denn die Ahlener Pfarre St. Bartholomäus hatte ihre Kirche am Marktplatz in Ahlen und dieser war über fünf Kilometer entfernt. Für damalige Verhältnisse war diese Distanz eine große Herausforderung, da man weder Fahrgelegenheiten noch ordentliches Schuhwerk hatte. Diese Not trieb Heinrich Hosselmann an und er sprach den damaligen Pfarrdechanten Scheiermann aus Ahlen an und brachte den Wunsch nach einer eigenen Kapelle vor. Scheiermann war direkt sehr angetan von der Idee einer eigenen Kapelle in der Bauerschaft, aber die Geistlichen aus Ahlen würden die zusätzliche Versorgung einer Kapelle in der Bauerschaft nicht stemmen können. Für dieses Problem hatte Herr Hosselmann aber bereits eine Lösung, die Hiltruper Herz-Jesu Missionare feierten bereits in einem benachbarten Ort eine Messe, so könnten sie das auch in Borbein tun. Pfarrdechant Scheiermann trug den Missionaren das Anliegen kurzerhand selbst vor und diese willigten ein. Pater Antonius Riedl war der erste von insgesamt drei Herz-Jesu Missionaren aus Hiltrup die in der Herz-Jesu Kapelle in Borbein ihren Dienst antraten. Ihm folgten Friedrich Hotze und Wilhelm Wiegers bis 1983. Mit der Zustimmung der Missionare und des Pfarrdechanten war der Weg für die Kapelle geebnet. Auch aus dem Bistum Münster erfolgte wenig später die Erlaubnis für den Bau der Kapelle. Das Grundstück stellte Familie Schulze Middendorf zur Verfügung und verkaufte es der Pfar-rei St. Bartholomäus. Nun konnte der Bau beginnen. Dies war allerdings in der Nachkriegszeit, wo jeder und jede Baumaterial für die Wiederaufbau benötigte, sehr herausfordernd. Die Bauern suchten sich das Baumaterial für ihre Kapelle selbst zusammen und ebenso wur-de die Finanzierung auch über Abgaben von den Borbeinern bei Ernten und Verkäufen geregelt. Jeder trug seinen Teil zur Kapelle bei. Am 6. Februar 1949 wurde unsere Kapelle schließlich von Weihbischof Heinrich Gleumers eingeweiht. Ab 1984 übernahmen die Geistlichen der Mutterpfarre St. Bartholomäus Ahlen den Dienst in der Kapelle. Dies taten sie allerdings nur bis zum September 1998. Zuvor wurde allerdings noch gefeiert. Der neue Zelebrationsaltar zum 40.-jährigen Jubiläum der Kapelle wurde am 10. Juni 1989 von Weihbischof Friedrich Ostermann eingeweiht. Nach diesem großen Jubilä-um mit samt neuem Altar folgte allerdings keine zehn Jahre später ein Schock für die Borbeiner. Die Seelsorgekonferenz aus Ahlen hatte beschlossen, dass es nicht mehr möglich sei, dass Seelsorger aus St. Bartholomäus, regelmäßige Gottesdienste in der Kapelle feiern könnten. Die Borbeiner waren nun wieder selbst am Zug. Der Initiativkreis der Kapelle, Pfarrer Kön-ning aus Ahlen sowie Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand von St. Bartholomäus setzen sich zusammen und suchten nach einer Lösung. Diese wurde dann auch im „Frieden von Borbein“ besiegelt. Die Borbeiner sind von nun an selbst für ihre Kapelle verantwortlich. Sie stellen den Küsterdienst und sorgen eigenständig für einen Seelsorger, so wie sie es schon vor 1984 getan haben. Dafür sorgt die Pfarrei für eine Grundreinigung der Kapelle und der Altarwäsche, außerdem wird ein Delegierter des Initiativkreises im Pfarrgemeinderat emp-fangen. Die Borbeiner waren wieder einmal gefordert und trotzten wieder einmal allen Widerstän-den. Sie wandten sich wieder an Münster und fanden Gehör bei den Patres der Salvatorianer aus Münster und so übernahm Pater Alfons Minas nun die Gottesdienste in der Kapelle. Aber 2015 gab es den nächsten Einschnitt in der Geschichte unsere Kapelle, denn die Patres aus Münster mussten sich aus Personalmangel von ihrem Mandat zurückziehen. Die Aufre-gung legte sich jedoch sehr schnell denn Pfarrer Dr. Kaulig, der nun Leiter der Großpfarrei St. Bartholomäus war, sicherte direkt zu, dass die Seelsorger aus der Pfarrei St. Bartholomä-us die Herz-Jesu Kapelle mitversorgen würden. Die Gottesdienste in der Kapelle waren also gesichert und werden heute jeden zweiten Sonntag in unserer Kapelle gefeiert. Im Jahr 2021 wurde die Borbeiner auf das Mediale Kirchensystem aufmerksam und es wur-den Überlegungen gesponnen, ob und wie sie dieses System nach Ahlen bekommen könnten. Mit dem Medialen Kirchensystem ist es möglich Lieder, Gebete und sogar komplette An-dachten über ein interaktives Touchpad abspielen zu lassen. Zusätzlich ist es möglich über dieses Touchpad die Kirche in verschiedenste Lichtstimmungen zu versetzen. Alle Gäste der Kapelle können das Touchpad frei und ganz intuitiv bedienen. Über unseren Pfarreirat und Kirchenvorstand sowie die Unterstützung des Bistums Münster wurde es am 23. Juli 2023 eingeweiht und aus der Herz-Jesu Kapelle in Borbein wurde die Lichtkapelle Herz-Jesu Borbein.