Ev.-Luth. Heilige Dreifaltigkeitskirche

Mit der Entstehung des Ortes Anfang des 13. Jahrhunderts wurde eine Kirche gebaut, die dem heiligen Jakobus geweiht war. Der vorreformatorische Flügelaltar und zwei Kruzifixe stammen vermutlich aus dieser ersten Kirche. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde 1653 die die alte Kirche abgetragen und bereits 1654 die nunmehr neue als Heilige Dreifaltigkeitskirche geweiht. Eine Besonderheit ist der 25 Meter lange Unterzug, hergestellt aus einem Fichtenstamm von 60 Ellen Länge, der unweit im Wald am Katzenstein gefällt worden sein soll. Der bemalte Unterzug und die reich verzierte Kassettendecke mit ihren 240 Feldern sind Zeugnisse barocker Baukunst von hoher Qualität. Die mit 3o Bildern versehene Emporenbrüstung zeigt Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Gemeinsam mit der erneuerten Orgel und dem frisch restaurierten Altar strahlt der Kirchenraum würdevoll in barockem Glanz. Direkt am Zschopautal-Radweg gelegen steht die Kirche jederzeit offen, im Pfarramt neben der Kirche ist ständig jemand für Besucher anzutreffen.

Beschreibung
Ev.-Luth. Heilige Dreifaltigkeitskirche

Mit der Entstehung des Ortes Anfang des 13. Jahrhunderts wurde eine Kirche gebaut, die dem heiligen Jakobus geweiht war. Der vorreformatorische Flügelaltar und zwei Kruzifixe stammen vermutlich aus dieser ersten Kirche. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde 1653 die die alte Kirche abgetragen und bereits 1654 die nunmehr neue als Heilige Dreifaltigkeitskirche geweiht. Eine Besonderheit ist der 25 Meter lange Unterzug, hergestellt aus einem Fichtenstamm von 60 Ellen Länge, der unweit im Wald am Katzenstein gefällt worden sein soll. Der bemalte Unterzug und die reich verzierte Kassettendecke mit ihren 240 Feldern sind Zeugnisse barocker Baukunst von hoher Qualität. Die mit 3o Bildern versehene Emporenbrüstung zeigt Szenen aus dem Alten und dem Neuen Testament. Gemeinsam mit der erneuerten Orgel und dem frisch restaurierten Altar strahlt der Kirchenraum würdevoll in barockem Glanz. Direkt am Zschopautal-Radweg gelegen steht die Kirche jederzeit offen, im Pfarramt neben der Kirche ist ständig jemand für Besucher anzutreffen.

Heilige Dreifaltigkeitskirche in Crottendorf

Eine Kirche gibt dem aufmerksamen Beobachter ein ganzes Stück Informationen vom Leben und Glauben der Gemeinde preis, die dieses Gotteshaus als Zentrum des Gemeindelebens nutzt. Die Hl. Dreifaltigkeitskirche in Crottendorf ist unschwer als ein evangelischer Sakralbau der Barockzeit zu erkennen. Wohl gab es eine Vorgängerkirche, die mit der Entstehung des Ortes Anfang des 13. Jahrhunderts gebaut worden sein muss. Diese Kirche war dem Hl. Jakobus geweiht. Die teilweise noch vorhandene Ringmauer und das Wehrtor deuten darauf hin, dass diese Kirche zu einer Wehrkirche umgebaut wurde. Bedingt durch die Grenznähe zu Böhmen gab es in unserer Gegend mehrere solcher Kirchen, in die man sich zurückziehen und sich verteidigen konnte. Ein Pfarrhausbrand 1639 vernichtete jedoch alle Unterlagen, so dass wir über die erste Crottendorfer Kirche keine Dokumente besitzen. Vermutlich stammen der Flügelaltar (jetzt unterhalb der linken Empore hinter dem Taufstein) und die beiden Kruzifixe (jetzt rechts und links neben dem Altarbogen oberhalb der Emporen) aus der früheren Kirche. Wir wissen lediglich aus den geschichtlichen Quellen, dass im Jahre 1539 in der damaligen Kirche die erste evangelische Predigt gehalten wurde und bis 1546 die Christen aus Neudorf hier am Gottesdienst teilnahmen. Ein kalter Blitzschlag am 18. Juni 1643 versetzte unsere alte Kirche in einen baulich bedenklichen Zustand. Jedoch die Folgen des 30 jährigen Krieges und der Pest ließen erst 10 Jahre später die Entscheidung heranreifen, eine neue Kirche an Stelle der alten zu bauen. Der umfangreichen Unterstützung des damaligen Kurfürsten Johann Georg I. haben wir es zu verdanken, dass die neue Kirche großzügig gebaut und ausgestattet werden konnte. Auf seine Anweisungen hin, erhielt Crottendorf das Holz für Kirche, Pfarrhaus und Schule umsonst. Erwähnenswert ist der 25 m lange Unterzug unterhalb der reich verzierten Kassettendecke. Dieser Balken stammt von einer 34 m hohen Fichte, die auf dem Katzenstein stand. Am 15. Mai 1653 begannen der Zimmerermeister Samuel Schreiber und der Maurermeister Georg Frenzel aus Scheibenberg mit ihren Gesellen den Bau der neuen Kirche. Schon im darauffolgenden Jahr konnte am 15. Oktober die Einweihung gefeiert werden. Die Jahreszahl 1654 an der Emporensäule gegenüber dem Haupteingang erinnert noch daran. Durch die große Opferbereitschaft und Einsatzfreude der Crottendorfer Gemeinde konnte die Kirche nach und nach mit wertvollen Kleinodien ausgestattet werden. Die Kanzel stammt aus dem Jahre 1656 und wurde von Andreas Götz aus Annaberg geschaffen. Die 30 Bilder an der Emporenbrüstung stammen von einem uns unbekannten Künstler und entstanden vermutlich mit im Jahre 1654. Die farbenfrohen Bilder in Öl auf Holz gemalt, stellen Szenen der biblischen Geschichte aus dem alten und neuen Testament dar. Interessanterweise wiederholt sich eine biblische Szene dreimal. Der aufmerksame Beobachter findet sie schnell heraus und mag sich seine Gedanken über den Hintergrund dieser Betonung machen. Im Jahre 1698 wurde von dem Freiberger Bildhauer Theodor Meyer in Zusammenarbeit mit dem Maler Gottfried Warnitz der Altar geschaffen. Meyer verstarb während der Arbeiten, so dass der Altar 1699 durch seinen Schwiegersohn Schlitter vollendet wurde. Der Altar hat einen hölzernen Aufbau mit Pilastern, Säulen und Engelfiguren. Die Themen des Schnitzwerkes und der Bilder: Gründonnerstag (Abendmahl), Karfreitag (Kreuzigung), Erfüllung des Alten Testamentes (Opferung Isaaks), Ostern (der Auferstandene) und die beiden Sakramente (Taufe und Abendmahl) rücken die großen Heilstaten Gottes in den Mittelpunkt und stellen so eine evangelische Predigt mit künstlerischen Mitteln dar. In den Jahren 2011 bis 2012 konnte der Altar von den Leisniger Restauratoren Höhne und Steude aufwendig saniert und restauriert werden. Der Altar erstrahlt nun in der ursprünglichen Fassung von 1699. Im Zuge der Restauration wurden auch der hölzerne Altartisch und die Altarstufen in Stein ersetzt. Zum 300 jährigen Reformationsjubiläum 1839 kam ein neuer Taufstein aus Crottendorfer Marmor in unsere Kirche. Dieses ortseigene Material diente einst zum Bau bekannter Bauwerke wie z.B. dem Amsterdamer Rathaus. Mit dem neuen Taufstein hatte der alte Taufengel ausgedient. Lange fristete er auf dem Dachboden sein Dasein. Nachdem der Taufengel im Jahre 2005 restauriert und ergänzt werden konnte, ziert er nun wieder unsere Kirche. Unsere Orgel hat mehrere tief greifende Veränderungen hinter sich. 1777 baute Johann Gottfried Titus aus Schönheide hier eine Orgel ein. Das barocke Orgelgehäuse ist bis heute erhalten geblieben. 1896 ersetzte die Firma Jehmlich aus Dresden dieses Instrument durch eine pneumatische Orgel. Dieses Orgelwerk wurde 1954 völlig erneuert und erweitert. Bald aber stellte sich heraus, dass auch dieser größere Eingriff keine Dauerlösung sein konnte. So entschloss sich der Kirchenvorstand Anfang des neuen Jahrtausends zu einem Neubau der Orgel. In den Jahren 2007 und 2008 konnte die Firma Jehmlich eine neue mechanische Orgel in das alte barocke Gehäuse einbauen. Um die reichhaltige Kirchenmusik in den Gottesdiensten zu ergänzen, kam 1995 ein kleines Truhenpositiv von der Firma Wünning als Zweitinstrument hinzu. Der Turm wurde 1968 bis 1969 völlig erneuert und in Kupfer eingedeckt. Die letzte große Erneuerung der Heiligen Dreifaltigkeitskirche fand in den Jahren 2002-2007 statt. In dieser Zeit wurden die Heizung und die Elektrik erneuert, die Kirche trockengelegt, das Dach, der Turm und die Emporen saniert, die Kassettendecke restauriert und eine neue Orgel von der Firma Jehmlich aus Dresden eingebaut. Die großen Sanierungsmaßnahmen und die vielen kleineren Reparaturen lassen etwas von der Liebe der Crottendorfer Gemeinde zu ihrer Kirche erahnen. Das Gotteshaus ist der Gemeinde aber nicht nur ein altes ehrwürdiges Gebäude, das uns von unseren Glaubensvätern überkommen ist, sondern es soll, wie es der Spruch über dem Wehrtor sagt, auch ein Ort der Begegnung mit dem dreieinigen Gott und eine Kraftquelle des Glaubens und des Lebens sein: „Was hilft dein Kirche gehen dir wohl jahraus, jahrein, Wenn du nicht selber willst ein Kirchlein Jesu sein? Willst in der Kirche du recht hören, beten, singen, Mußt du die Kirche selbst im Herzen mit dir bringen.“

Wertvolle Kleinodien unserer Kirche aus alter Zeit sind:

1. der Flügelaltar aus vorreformatorischer Zeit 2. zwei Kruzifixe 3. die alte Kassettendecke mit 250 Feldern 4. die Bilder an den Emporen mit Szenen aus dem alten und neuen Testament 5. die Kanzel von Andreas Götz aus Annaberg – sie wurde zu Pfingsten 1656 geweiht 6. der Barockaltar: 1698 von Bildhauermeister Theodor Meyer aus Freiberg geschaffen und am 2. Sonntag nach Epiphanias 1699 geweiht 7. der Taufstein aus Crottendorfer Marmor – zum 300 jährigen Reformationsjubelfest, den 31.10.1839 geweiht 8. die Orgel aus dem Jahr 1896; ein Werk der Gebrüder Jehmlich aus Dresden (pneumatisch); sie wurde 1954 erweitert und damit verschlechtert; 2007 wurde eine neue Orgel (mechanisch) von der Firma Jehmlich eingebaut dabei wurde das barocke Gehäuse wieder verwendet und vervollständigt. 9. die Glocken: in beiden Weltkriegen eingeschmolzen – nur eine, die 1924 von den Gebrüder Ulrich / Apolda gegossene, blieb erhalten; in der Glockengießerei Franz Schilling / Apolda wurden 1949 zwei neue und 1962 die große Glocke dazu gegossen.

Erbaut

1654


Baustil

Barock


Besonderheiten

1. Flügelaltar aus vorreformatorischer Zeit 2. zwei Kruzifixe 3. Kassettendecke 4. Bilder an den Emporen mit Szenen aus dem alten und neuen Testament 5. Kanzel von Andreas Götz aus Annaberg 6. Barockaltar v9on Theodor Meyer aus Freiberg 7. Taufstein aus Crottendorfer Marmor 8. Jehmlich-Orgel


Profil
Bei uns findet regelmäßig Gottesdienst statt. Bei uns liegt eine Bibel zur Lektüre aus. Wir bieten auf Nachfrage Führungen an. Wir bieten einen gedruckten Kirchenführer. Wir führen besondere Veranstaltungen durch (z.B. Konzerte oder Ausstellungen). Bei uns gibt es Angebote für Kinder: z.B. Malecke, Kinderspielplatz, Kirchenpädagogik. Bei uns gibt es Trinkwasser in der Nähe. Im Umkreis von 100m finden Sie eine öffentliche Toilette.
Karte
Radwege
Öffnungszeiten
Sommer:

Bitte fragen Sie im Pfarramt (nebenan) nach.

Winter:

Bitte fragen Sie im Pfarramt (nebenan) nach.

Kontakt
Ev.-Luth. Heilige Dreifaltigkeitskirche

Dr.-Otto-Nuschke-Str. 135
09474

Fon: 037344-8277

http://www.evkirche-crottendorf.de